Guzzi und Mandello

An der Entwicklung Mandellos hat Moto Guzzi einen wichtigen Anteil:
• am demografischen, kulturellen und ökonomischen Wachstum
• am Entstehen weiterer Betriebe
Moto Guzzi hat sich sowohl um die Arbeitszeit als auch die Freizeit seiner Beschäftigten und deren Familienangehörigen gekümmert.
Guzzi hat Möglichkeiten des Treffens kreiert, die Entwicklung von Familien gefördert ebenso so, wie den Sport, letzteren bis zu globalem Niveau.
Jugendlichen hat Guzzi ermöglicht, neue Techniken zu erlernen, Arbeit zu finden und auch sich zu vergnügen.
Bei Moto Guzzi zu arbeiten wurde als Privileg angesehen und war gleichzeitig ein Garant wirtschaftlicher Stabilität.

Während des Faschismus verfügte Moto Guzzi über eine interne Schule, in der zukünftige Monteure und Dreher ausgebildet wurden. Sie finanzierte als besonderes Augenmerk zusammen mit anderen Firmen auch eine Abendschule des Zeichnens/Entwurfs.

Dies war eine der meist-bedeutenden Aktivitäten. Der Firmenverkauf umfasste eine große Fläche und war wohl sortiert: es gab z.B. eine Metzgerei, mehrere Kühlschränke, Lager und Weinkantinen.
Man verkaufte dort frische Produkte (wie z.B. Fleisch, Eier, Milchprodukte), Arzneimittel, Kleidung, Möbel, Hygieneartikel, Hausgeräte und vieles mehr.
Für die Beschäftigten kam eine Einkaufsmöglichkeit zu subventionierten Preisen einer Lohn- bzw. Gehaltserhöhung gleich.

Anfänglich ein überdachtes Areal des Dopolavoro (Freizeitorganisation) wurde später ein eigenes Gebäude für die Firmenkantine geschaffen.
Außerhalb der regulären Zeiten wurde sie insbesondere für die Feierlichkeiten anlässlich von gewonnenen Sportveranstaltungen genutzt.

In der Fabrik befanden sich mehrere Annehmlichkeiten:
• Erste Hilfe
• Allgemeinmediziner, Augenarzt und Zahnarzt
• Apotheke
• Untersuchungen von Kindern vor Urlaubsaufenthalten in den Moto Guzzi Ferienstätten
• Impfungen
• Verpflichtende Untersuchungen für Arbeiter in besonders belasteten Arbeitsumgebungen (wie z.B. in der Chromierung oder Lackiererei; in letztere wurde als Vorsorgemaßnahme täglich je Beschäftigtem ein halber Liter Milch ausgegeben)
• Versicherung
• 70 Duschen
• 1.500 Spinte


Seit den 20er Jahren baute Moto Guzzi eine Vielzahl von Werkswohnungen für seine Arbeiter und Werkshäuser für seine Angestellten.
1950 wurden die Werkshäuser auf dem Hügel oberhalb des Firmengeländes eingeweiht: das Villaggio Guzzi führte die früheren Aktivitäten in Molina und Casone aus den 20er Jahren weiter.
Zusätzlich beteiligte sich die Firma auch an den staatlichen Initiativen für bezahlbaren Wohnraum (die über Mandello verstreuten Case Fanfani).

Für die Kinder von Werksangehörigen waren die Ferienstätten (Lavagna, Chiavari, Santa Margherita) von Bedeutung. Ende der 50er Jahre wurde in Bordighera (bei San Remo) ein modernes Feriengebäude im Grünen erbaut. Sämtliche Kinder bekamen einheitliche Kleidung mit Moto Guzzi-Schriftzug und -emblem. Es konnten mehr als 250 Kinder gleichzeitig betreut werden.

Freizeitaktivitäten unterstützte das Centro Ricreativo Aziendale Lavoratori mit einer Bibliothek, Bocciafeldern, Spielsälen, Billards, Bar, Kurse für Fremdsprachen, einem Angebot für Ausflüge sowie Konzerten des Firmenorchesters.