Die Fabrik

Mit den Herausforderungen wuchs die Firma Moto Guzzi. Von den bescheidenen Anfängen als neben dem Wohnhaus Guzzis konstruierte, einstöckige Handwerkstätte von 300 m2 wuchs sie auf ungefähr 11.000 m2 im Jahre 1925, 12.500 m2 im Jahre 1933 und schließlich auf ca. 30.000 m2 in den Achtziger Jahren.

Schon seit den Anfangstagen begleiteten Experimente die Rennfahrer (wie z.B. Mentasti, Tenni, Balzarotti, Agostini) und Testfahrer, die beide mit den Ingenieuren, Mechanikern und Carlo Guzzi zusammenarbeiteten. So flossen viele Kilometer in die Verbesserung von Prototypen bis die Serienreife erreicht war.

Verantwortlicher Leiter der Rennabteilung war in den 20ger Jahren Carlo Agostini, und von den 30ger bis 50ger Jahren der Ingenieur Giulio Cesare Carcano; zusammen mit einer hochqualifizierten Gruppe von Technikern entwickelte Carcano viele Legenden der Motorradgeschichte: Gambalunga, Condor, Dondolino, die allesamt die Rennstrecken ihrer Zeit dominierten.

1948 begann Umberto Todero seine Experimente und Rennaktivitäten. 1956 debütierte die neue 500cc 8 cilindri, die Motorradgeschichte schreiben sollte.

• 20er Jahre: Guzzi experimentierte mit gepanzerten Dreirädern.
•30er und 40er Jahre: es wurden die GT 17, l’Alce e il Trialce produziert, jeweils Dreirräder, die zerlegt mit Fallschirmen abgeworfen werden konnten. In der unmittelbaren Nachkriegszeit produzierte Guzzi die Superalce.
• 50er Jahre: sperimentava il Mulo Meccanico 3 × 3, in produzione ad inizio anni ’60.
Nach dem Krieg wurden von der Polizei benutzt: l’Airone 250, l’Astore 500, il Falcone 500 Turismo. Auch die Feuerwehren, die Finanzpolizei, das Heer, die Marine, die Luftwaffe und lokale Polizei nutzten Moto Guzzi Motorräder.

In der Nachkriegszeit verlangte der Markt nach einem agilen, preiswerten Motorrad mit kleinem Motor; für diesen Bedarf wurde 1946 die Guzzino eingeführt.
• Am 5.6.1949 fand ein internationales Motorradtreffen statt;
• Im Sommer die Freccia Rossa Milano-Oslo, mit den Mailänder Scouts. An jedem Etappenende empfing eine Gruppe Neugieriger die roten Guzzi Motorräder.

Galletto: das Motorrad für Familien, Frauen und Priester.
Mit großen Rädern, einem Ersatzrad und Stoßdämpfern war die Galletto sicher und bequem zu benutzen.

Die Motorfahrzeuge Edile, Ercole, Ercolino wurden im Wiederaufbau von Bauern, Handwerkern und Bauunternehmen genutzt.
50er Jahre: Moto Guzzi experimentierte mit Geräten für die Landwirtschaft, die unter anderem hacken, pflügen, mähen und einen Anhänger ziehen konnten.

Trotter: ein Moped für die Jüngeren und die Stadt; wurde am 15.5.1966 vorgestellt.

Verschiedene Projekte verdeutlichen dies:

  • Energieerzeugung mit Wasserkraft;
  • der erste Windkanal in Italien zur Verbesserung der Aerodynamik von Motorrädern;
  • Funkverbindung mit Filialbetrieben;
  • Druckluftpost in einigen Büros;
  • Tankstelle auf dem Fabrikgelände.